Digital oder Abgehängt: Warum Ihr Unternehmen sich Papier nicht mehr leisten kann


Strategie • by Sven Reifschneider • 06 May 2025 • 0 comments
#digitalisierung #digitale strategie #digitale transformation
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Die Komfortzone Papier – und die Realität im Jahr 2025

Betritt man heute noch viele mittelständische Betriebe oder Rathäuser, hört man das Rascheln von Aktenordnern und das Surren von Faxgeräten. Laut einer Bitkom-Studie aus 2024 arbeiten nur 15 % der deutschen Unternehmen vollständig papierfrei; weitere 24 % wickeln zentrale Prozesse überwiegend auf Papier ab – trotz weitgehender Einigkeit darüber, dass Digitalisierung eine strategische Notwendigkeit ist (heise online: Papierloses Büro: KMUs hinken bei E-Rechnung hinterher​).

Warum „Einfach einscannen“ längst nicht mehr reicht

Vorteil Geschäftlicher Nutzen Warum Papier im Weg steht
Remote- & Hybrid-Arbeit Mitarbeitende können Verträge oder Zeichnungen ortsunabhängig abrufen – das ermöglicht flexiblen Personaleinsatz und schnellere Kundenreaktion Physische Anwesenheit nötig; Suche dauert Stunden
Kosten & Effizienz Digitale Workflows reduzieren laut Studien Lager- und Verwaltungskosten um 30–70 % innerhalb von fünf Jahren (Recordsforce: Scanning Vs. Traditional Paper Storage: A Cost-Benefit Analysis (EN)) Steigende Mieten für Archivräume; manuelles Ablegen kostet Zeit
Compliance & Nachvollziehbarkeit Digitale Dokumente sind versionierbar, zeitgestempelt und verschlüsselt – und erfüllen ISO 9001, GoBD oder DSGVO Papier ist schwer durchsuchbar; Verlust-, Brand- oder Wasserschäden
Nachhaltigkeit Spart tausende Seiten pro Mitarbeitendem jährlich und reduziert den CO₂-Fußabdruck durch entfallende Post- und Logistikketten Papierverbrauch, Toner, Versand und Schreddern bleiben notwendig

KI macht aus Daten einen Wettbewerbsvorteil

  • Daten sind der Sauerstoff der KI. Ohne digitale Textkorpora keine tiefgreifenden LLM-Analysen. Kein Wunder also, dass 27 % der deutschen Unternehmen bereits KI einsetzen – doppelt so viele wie im Vorjahr (ifo Institut: Mehr Unternehmen nutzen Künstliche Intelligenz).
  • Automatische Anreicherung. Moderne Dokumentenmanagementsysteme (DMS) setzen KI-gestützte Texterkennung ein, die nicht nur liest, sondern in Echtzeit Lieferanten, Beträge oder Vertragsdaten erkennt.
  • Antworten auf Zuruf. „Zeig mir alle Wartungsverträge, die im 3. Quartal auslaufen und Strafklauseln über 10.000 € enthalten“ – ein interner GPT-Assistent liefert in Sekunden Antworten. Vorausgesetzt, jede Klausel ist maschinenlesbar.
  • Edge- & On-Prem-KI. Mit Open-Source-LLMs auf GPU oder sogar CPU lassen sich sensible Daten lokal verarbeiten – Datenschutz und DSGVO bleiben gewahrt, während generative KI intern Nutzen stiftet. Lokale KI wird zunehmend Realität.

Wettbewerbsnachteil: Deutschlands mittleres DESI-Ranking

Im aktuellen Digital Economy and Society Index (DESI) liegt Deutschland auf Platz 13 von 27 EU-Staaten (Deutsche Welle: DESI 2022 Deutschland (PDF, EN)). Bremsklötze: mangelnde Digitalisierung im Mittelstand und wenig Fortschritt in digitalen Behördenleistungen. Die Konsequenz: Wer auf regulatorische Impulse oder Infrastrukturausbau wartet, wird von agileren Wettbewerbern – oft aus dem Ausland – überholt.

Eine praxisnahe Roadmap zur Voll-Digitalisierung

  1. Bestandsaufnahme & Priorisierung. Welche Quellen existieren (Archive, Filmrollen, Notizbücher)? Was ist besonders wertvoll oder gefährdet?
  2. Einmal, aber richtig digitalisieren. Mit hochauflösenden Scannern und KI-gestützter OCR. Farb- und Duplexscans in offenen Formaten (PDF/A, TIFF) inklusive Metadaten.
  3. Zentrale Ablage im DMS oder ECM. Mit feingranularen Berechtigungen, revisionssicherer Protokollierung und API-Zugängen für zukünftige KI-Systeme.
  4. Backups & Governance. Die 3-2-1-Regel: Drei Kopien, zwei verschiedene Medien, eine davon extern. Löschprotokolle zur Compliance-Sicherung.
  5. Mitarbeiterqualifizierung. In digitale Kompetenzen investieren – laut Bitkom sehen 60 % der Unternehmen den Fachkräftemangel als Digitalisierungshemmnis (Bitkom: Digital Office Index 2024 PDF, EN).
  6. Schnelle KI-Pilotierung. Beginnen Sie mit messbaren Teilgewinnen – z. B. automatische Posteingangs-Kategorisierung oder ein Chatbot für Produktunterlagen. Danach ausbauen auf Predictive Analytics und Innovations-Workshops.

Mehr als Effizienz: Ein digitales Wissensnetz

Sind alle Dokumente, Fotos und Sensorlogs digitalisiert, lassen sie sich zu einem semantischen Wissensnetz (Knowledge Graph) verknüpfen, das:

  • Innovationen beschleunigt, indem alte Forschungsberichte mit aktuellem Kundenfeedback vernetzt werden.
  • Einarbeitungen verkürzt, da neue Mitarbeitende via Chat in die Unternehmensgeschichte eintauchen können.
  • Nachhaltigkeitsberichte stärkt, mit nachvollziehbaren, verifizierten Datenquellen.
  • KI-fähig wird. Ihre Daten lassen sich direkt für KI nutzen – auch im Dialog mit Chat-basierten Systemen. Inhalte sind schnell kopierbar, anonymisierbar und analysierbar.

Fazit

Digitalisierung ist längst kein IT-Projekt mehr – sie ist essenzielle Infrastruktur. Ohne vollständige, hochwertige digitale Daten bleiben KI und andere moderne Technologien ungenutzt – und Ihr Unternehmen weitgehend blind. Wer hingegen jetzt digitalisiert, aktiviert ein „waches“ Unternehmensgedächtnis, verwandelt Papier von gestern in Wettbewerbsvorteile von morgen – und erkennt den aktuellen Zustand des eigenen Betriebs klarer als viele andere.

Der nächste Schritt? Nehmen Sie den dicksten Ordner aus dem Archiv, digitalisieren Sie ihn noch diese Woche – und erleben Sie, wie sich der ROI fast sofort einstellt. Die Zukunft Ihres Unternehmens könnte davon abhängen, diesen Schritt konsequent zu wiederholen – bis nichts Analoges mehr bleibt.

Dieser Artikel wurde von uns mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz (GPT-o3) erstellt.

Alle Bilder wurden von uns mithilfe von Sora generiert.

Sven
About the author

Sven Reifschneider

I’m Sven Reifschneider, founder & CEO of Neoground GmbH, an IT visionary, AI strategist, and passionate photographer. With a background in computer science and business informatics, I specialize in digital transformation, AI innovation, and future-proof IT solutions, helping businesses thrive in an ever-evolving tech landscape.

On this blog, I share insights into cutting-edge technology, strategy, and innovation—bridging the gap between visionary thinking and practical execution. Rooted near Frankfurt, but globally connected, I’m driven by curiosity, impact, and the pursuit of excellence. Let’s shape the future together.

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